Österreich und ein (sozial) ungerechtes Bildungssystem? Was zuerst absurd klingen mag, ist heutzutage leider Realität. Das Bildungswesen, wie wir es heute kennen, steht vor einer großen Herausforderung die Veränderung erfordert. Die Inhalte und Leistungen, die Kinder erbringen müssen, sind standardisiert – in anderen Worten für alle genau gleich. Dieses “One-Size-Fits-All”-Modell funktioniert langsam nicht mehr. Die PISA Ergebnisse zeigen, dass jeder 4. Schüler beziehungsweise jede 4. Schülerin am Ende der Pflichtschule das Schulsystem verlassen, ohne die benötigten Grundkompetenzen erreicht zu haben. Es fehlt an grundlegenden Fähigkeiten wie sinnerfassendem Lesen oder Rechnen.
Daher benötigen wir eine Revolution unseres Bildungswesens hin zu einem System, welches auf die individuellen Ansprüche der Kinder eingeht und nicht alle über einen Kamm schert – Es gibt eben Unterschiede in der sozialen Herkunft, der Unterstützung der Elternhäuser und den individuellen Lernbedürfnissen. Stärken statt Schwächen sollen im Fokus stehen, doch wie können wir das schaffen?
Die Notwendigkeit einer Bildungsrevolution
Traditionelle, standardisierte Lehrmethoden, die für alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Anforderungen stellen, stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Lange Zeit war das Schulsystem darauf ausgerichtet, Lernende nach einem einheitlichen Schema zu unterrichten – “Jedes Kind muss integrieren können, jedes Kind muss biologische Zusammenhänge verstehen” – völlig unabhängig von individuellen Stärken, Schwächen und Interessen. Diese zusätzlichen Herausforderungen mussten von Lehrkräften kompensiert und aufgefangen werden. Da sich die administrativen Aufgaben aber ebenfalls häufen, geraten immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen an ihre Grenzen.
Das Resultat? 25% aller Schülerinnen und Schüler, also in anderen Worten jede und jeder Vierte, verlassen das Schulsystem am Ende der Pflichtschulzeit, ohne die nötigen Grundkompetenzen in Lesen, Schreiben oder den Grundrechnungsarten zu beherrschen. Diese Kinder stehen dadurch vor großen Herausforderungen einerseits auf dem Arbeitsmarkt und der beruflichen Laufbahn als auch ganz allgemein im weiteren Leben. Daher bedarf es dringend einer zumindest Evolution unseres Schulsystems. Aber wie kann das Bildungssystem von morgen denn aussehen?
Ein individualisierter Bildungsweg und die Rolle von chabaDoo
In einem ORF-Interview vom 11.08.2024 betont Mario Steiner, Bildungsexperte vom Institut für Höhere Studien (IHS), neben vermehrten Unterstützungspersonal auch die Wichtigkeit eines individualisierten Lernprozesses. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bildung sei ein differenzierteres Bildungswesen, welches Interessen und Fähigkeiten der Schulkinder berücksichtigt.
Das Ganze könnte mit Basis- und Erweiterungsmodulen funktionieren. Die Basismodule müssten von jedem Kind abgeschlossen werden, damit alle, die das Schulsystem verlassen, dies zumindest mit den für das spätere Leben wichtigen Grundkompetenzen tun.
Die Erweiterungsmodule würden interessierten Kindern die Möglichkeit geben, sich in bestimmte Themen zu vertiefen und ihre Stärken auszubauen. Ungefähr so könnte ein individualisierter Lernprozess in Zukunft aussehen – und genau diesen Zugang ermöglichen wir mit chabaDoo.
Der Schlüssel für eine sozial gerechte und ebenfalls erfolgreiche Bildung liegt unserer Meinung nach in einem individuellen und hybriden Lernprozess. Ganz nach dem Motto “Das Beste aus beiden Welten”, kombiniert dieser Ansatz analoge als auch digitale Methoden miteinander, um so einen individuellen und eigenverantwortlichen Lernprozess zu gewährleisten – denn das ist, das, was das Schulsystem braucht! Die Flexibilität des digitalen Lernens kann optimal durch soziale Interaktion und persönliche Unterstützung im Präsenzunterricht ergänzt werden.
Doch ist das nicht alles noch Zukunftsdenken?
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, einen solchen individuellen und eigenverantwortlichen Lernprozess zu ermöglichen. Wir möchten Talente fördern und nicht Schwächen ins Zentrum stellen, da es den PISA Ergebnissen zufolge vielen Schülerinnen und Schülern keinen Mehrwert bringt, alle nach den exakt gleichen Kriterien zu beurteilen. “Aber das Umzusetzen dauert ja bestimmt ewig oder?” – Nein! Denn diese Individualisierung ist bei chabaDoo bereits Realität. Jeder und jede Lernende erhält bei Bedarf individuelle Lernpfade bzw. Lernobjekte in Form von Waben.
Mit dieser Möglichkeit, verschiedene Lerntypen abzudecken, bieten wir den Schülerinnen und Schülern eine besondere Lernumgebung, die es jedem ermöglicht, im eigenen Tempo und nach persönlichen Interessen zu lernen. Die einen bevorzugen eben Bücher, so manche tun sich mit auditiven Materialien am leichtesten und andere lernen am liebsten mit interaktiven Videos und Übungen.
Diese Flexibilität ist ein zentrales Element von chabaDoo. Während einige Lernende sich intensiver mit Mathematik beschäftigen wollen, können die anderen ihre Zeit sprachlichen Fächern widmen. Somit kann man es schaffen, die Stärken der Lernenden zu fokussieren und sie zu motivieren. Auch die Idee eines Systems mit Grund- und Vertiefungsmodulen ließe sich ideal mit dem hybriden Lernansatz von chabaDoo kombinieren.
Erfahrungsbericht der VS Goetheschule
Und das Allerbeste? All das ist nicht Theorie – sondern Praxis, denn die VS Goetheschule in Linz, eine Schule in einem von Migration geprägten Viertel mit vielen Kindern aus sozial schwächeren Haushalten, wurde 2022 mit Lern-Laptops und chabaDoo-Lizenzen ausgestattet, um wirklich herauszufinden, wie sich chabaDoo in der Volksschule schlägt. Die Ergebnisse sind umwerfend, es wurde sogar eine Fördergruppe eingerichtet – aber lest doch am Besten selbst:
https://www.chabadoo.com/erfahrungsbericht-wie-heisst-das-auf-schlau
Fazit: chabaDoo, Zukunftsperspektiven und Herausforderungen
Die vermehrte Einführung digitaler Lernplattformen, wie chabaDoo ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, allerdings benötigt es dennoch eine Umstrukturierung des Bildungssystems als Ganzes, damit ein solches Konzept wirklich nachhaltig funktionieren kann und zu Erfolg führt. Mehr geschultes Personal, mehr digitale Angebote, die richtige Einstellung und ein ganzheitlich neues System sind hierfür Stichwörter.
Ein einfaches Vorhaben wird das definitiv nicht – das ist klar! Dennoch sind wir von chabaDoo optimistisch und glauben daran, dass ein sozial gerechtes Bildungssystem, in dem alle Schulkinder die gleichen Chancen haben und in dem jede und jeder seine Stärken mit einem individuellen Lernprozess unterstützen kann, die Zukunft sein wird. Wir sind überzeugt davon, dass wir gemeinsam unser Bildungswesen weiter voranbringen können.
Danke, dass Ihr uns auf diesem Weg begleitet!